Die Deutschen kommen. Sie sprechen leise, als sie den Raum betreten. Ein wenig schüchtern blicken sie um sich, lächeln, keine Vorurteile bestätigen jetzt, laut reden beispielsweise oder trampelig auftreten, der Ruf ist angekratzt genug, und man möchte ja leben hier und auskömmlich sein, schließlich ist man fremd, Ausländer, Migrant.
Es ist kurz vor sieben Uhr an einem herbstlichen Abend in Zürich. "Integrationsabend für Deutsche in der Schweiz." Der zweite seiner Art, einen Monat nach der Pilotveranstaltung, "mit der man sehr zufrieden war". In der feinen Zürcher Innenstadtadresse St. Peter Hofstatt 6, im Lavatersaal, Eichenparkett, Stuck an den Decken, große Fenster mit Blick auf einen kopfsteingepflasterten Platz, begrüßt die Integrationsförderung der Stadt Zürich die deutschen Ankömmlinge, zwischen sechs Wochen und sechs Monaten erst wohnhaft hier. Auf einem Tisch liegt Lektüre für die Neuen aus. "Grüezi und Willkommen. Die Schweiz für Deutsche." Oder: "Grüezi Gummihälse. Warum uns die Deutschen manchmal auf die Nerven gehen." Gummihälse? Der Begriff kommt daher, so erklärt es Bruno Ziauddin, der Autor des Buches, weil deutsche Nachwuchsärzte immer so heftig nicken, wenn sie mit Chefärzten sprechen. Allgemein steht es aber auch für die opportunistische Art der Deutschen, zumindest in der Wahrnehmung der Schweizer. Weiter zum Originalartikel in der Tageszeitung...