Europäische Luftsicherheit sieht derzeit etwa so aus.

Ein Himmel für alle?

Eyjafjallajökull schickte seine Asche über Europa. Tagelang standen die Flughäfen still. Die Komplettlähmung ist auch eine Folge der unzureichenden Zusammenarbeit im europäischen Himmel, schreibt die Presse. Die Gelegenheit ist da, die lange geplante gemeinsame Luftverkehrsbehörde aus der Taufe zu heben.

Veröffentlicht am 20 April 2010 um 14:45
Europäische Luftsicherheit sieht derzeit etwa so aus.

Der durch die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull lahmgelegte Luftverkehr in Europa zeige vor allem auch "die Zersplitterung der europäischen Flugsicherung", meint derStandard. "Bereits im Normalbetrieb sorgt er für hohe Kosten und ständige Verzögerungen" notiert das Blatt aus Wien. "Alle Behörden berufen sich auf die gleiche Informationsquelle", eine Computersimulation des Met Office in London, "und dann entscheidet jedes Land für sich, ob Flughäfen oder Luftraum gesperrt werden." Mit einem Wort, schreibt der Standard, "mit optimierter Sicherheit hat dieses Wirrwarr nichts zu tun."

Aus diesem Grund, so Le Monde, sollte die aktuelle Krise auch dazu führen, "den europäischen Luftverkehr zentral zu verwalten." Die Tageszeitung aus Paris weist darauf hin, dass derzeit "jedes der siebenundzwanzig Länder die Sperrung seines Luftraums in Absprache mit seinen Nachbarn allein entscheidet, bevor es die Luftsicherheitsbehörde Eurocontrol informiert, die den Luftverkehr koordiniert." Eine Situation, die sich "im Rahmen des Projekts 'Gemeinsamer Himmel' weiterentwickeln könnte." Dabei geht es "um eine gemeinsame Luftverkehrsbehörde, dessen genaue Zuständigkeiten bis Ende 2010 festgelegt werden sollen."

Man würde dabei "weiter gehen als die einfache Koordinationsfunktion von Eurocontrol heute. Als Grundlage dienen neun definierte Zonen innerhalb der EU." Das Projekt "Gemeinsamer Himmel" wurde bereits 1999 ins Leben gerufen, "um sich der Entwicklung des Luftverkehrs anzupassen. Es werde nicht mehr jedes der 27 Mitgliedsländer seine eigene Überwachung durchführen, sondern Letztere sich effizienter über größere Zonen erstrecken. Entscheidungen werden ab 2012 nur noch in neun Zonen getroffen, um die bereits vorhandene Zusammenarbeit zu stärken." (js)

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