„Don't shoot the messenger,“ heißt das englische Sprichwort, „bestraft nicht den Überbringer schlechter Botschaften.“
Klar - aber es fällt schwer. Das Printsterben in Deutschland scheint begonnen zu haben, offenbar reicht es von links (Frankfurter Rundschau) bis in die Mitte (Financial Times Deutschland) und von oben ( [das Unternehmermagazin] Impulse) bis unten ( [das ab Januar 2013 nur noch online vertriebene Life-Style Magazin] Prinz).
Eine lebhafte Diskussion über die Gründe hat begonnen und darüber, welche Konsequenzen zu ziehen sind. Es geht dabei oft um Geschäftsmodelle, um Papier und natürlich um das Internet. Seltener geht es darum, wie sich Nachrichten selbst verändert haben, egal ob gedruckt oder gepixelt.
Dahinter steht eine Entwicklung, die größer ist als das Netz. Die Geschichte der Technologie ist eine Geschichte der Prozessualisierung: Offenbar strebt die Menschheit danach, die Welt in Fluss zu bringen - und den griechischen Aphorismus „Panta rhei“ („Alles fließt/ist in Bewegung“) nicht als Feststellung, sondern als Aufforderung zu begreifen.
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Presse
Nach der FR, nun die FTD
„Die Wirtschaftszeitung „Financial Times Deutschland“ erscheint an diesem Freitag zum letzten Mal“, berichtet die Internetseite Finanzen.netund schreibt weiter: „Nach fast 13 Jahren verabschiedet sich das Blatt aus dem deutschen Zeitungsmarkt“.
Eingestellt wird die Zeitung im Kontext der Umstrukturierung der Wirtschaftsmedien des Bertelsmann-Konzerns, erklärt Le Monde und fügt hinzu, dass davon
insgesamt 300 Mitarbeiter betroffen sind. [...] Mit seiner ‚FTD’ genannten deutschen Ausgabe, die seit 2000 erscheint, wollte die Financial Times das Koloss unter den deutschen Wirtschaftsblättern herausfordern: Das Handelsblatt. Allerdings schreibt [die FTD seit ihrer Gründung] rote Zahlen.
Kurz vor ihrer Einstellung, veröffentlicht die FTDauf ihrer Internetseite die erhaltenen Leserbriefe und berichtetvom „Zeitungssterben in Deutschland“, das immer mehr Opfer fordert: „Die Nachrichtenagentur DAPD ist pleite, die Frankfurter Rundschau insolvent“. Die Zuspitzung der Medienkrise
bringt auch die viel gescholtene Finanzbranche zum Nachdenken. "Das ist ein Desaster für uns. Wenn Zeitungen sterben, brechen uns die erfahrenen Ansprechpartner weg", erklärt die Kommunikationschefin der Investmentbank Goldman Sachs für den deutschsprachigen Raum und Osteuropa.