D-Mark, die deutscheste Versuchung

Für die einen ist es die Mutter aller Finanzkrisen, für die anderen ohne Alternative: ein Ausstieg Deutschlands aus dem Euro, für den sich eine Mehrheit der Deutschen erwärmt. Ein Zurück zur D-Mark ist zwar teuer, aber machbar.

Veröffentlicht am 14 Dezember 2010 um 16:49

Die Mehrheit der Deutschen ist sich einig: Wären wir doch bei der D-Mark geblieben! Laut einer aktuellen Umfrage von Infratest Dimap denken 57 Prozent der Bundesbürger, dass wir den Euro besser nie eingeführt hätten. Und mehr als jeder Dritte hätte am Liebsten sofort die D-Mark zurück.

Es sind nicht mehr nur Nostalgiker, die so denken. Zunehmend mischen sich auch eher kühl kalkulierende Menschen unter die Euroskeptiker: Ökonomen, Manager, Unternehmer. Denn einst ist offensichtlich: Der Euro wird für die Deutschen immer teurer. Mit mehr als 30 Milliarden Euro muss Deutschland mittlerweile für die Schulden von Griechenland und Irland einstehen. Ob die Krisenstaaten ihre Schulden je zurückzahlen, ist fraglich. Und welche Länder noch um Hilfe rufen, ist ebenfalls ungewiss. Bei Spanien oder Italien kann es teuer werden – vielleicht zu teuer für das Überleben des Euro. „Ich gehe davon aus, dass einige Länder aus dem Euro austreten werden“, sagt die Göttinger Ökonomin Renate Ohr. Und ist damit nicht alleine. Auch Volker Nitsch, Professor an der TU Darmstadt, der zum Auseinanderbrechen von historischen Währungsunionen geforscht hat, sagt: „Die Wahrscheinlichkeit, dass in nächster Zeit ein Land aus dem Euro aus tritt, ist mit Sicherheit größer als Null. Ich würde sie bei 20 Prozent sehen.“

Während die Politik höchstens diskutiert, wie viele Rettungspakete wir noch schultern können, sind die Bürger längst weiter. Sie erlauben sich, das bisher Undenkbare zu denken: Die Rückkehr zur Deutschen Mark. Weiter auf der Website der Frankfurter Allgemeinen Zeitung...

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