Der Burkini: Religiöses Symbol im Widerspruch zum Säkularismus und Bedrohung der öffentlichen Ordnung, oder einfach nur ein Badeanzug für gläubige Musliminnen? Die Debatte hat Frankreich und Europa im Sommer aufgewühlt, nachdem Gemeinden in rund 30 südfranzösischen Küstenorten per Erlass Kleidung mit religiösen Merkmalen an den Stränden verboten haben – im Namen des Säkularismus und unter dem Vorwand, sie störten nach den Anschlägen der letzten Monate die öffentliche Ordnung.
Während Fotos und Videos von gebührenpflichtigen Verwarnungen mehrerer Frauen im Burkini oder im Hidjab an französischen Stränden um die Welt gingen, urteilte der Conseil d'État, das oberste französische Verwaltungsgericht am 26. August 2016, dass die Verbote „eine schwere und offensichtlich rechtswidrige Verletzung der Grundrechte darstellen: des Rechts auf Freizügigkeit, der Gewissensfreiheit und der persönlichen Freiheit“. Das Urteil gilt als Präzedenzfall.