Und wenn China gar nicht die Mittel hätte, um Europa zu helfen? – Am Tag des Besuchs von Staatspräsident Hu Jintao in Wien hat Die Presse größte Zweifel: “Falsches Hoffen auf den ‘Retter’ China”, titelt die Wiener Tageszeitung. Die Finanzstärke, mit der China nach außen auftritt, könne nicht über die Schwierigkeiten hinwegtäuschen, mit denen die Pekinger Regierung derzeit innerhalb ihres eigenen Landes konfrontiert ist, so Die Presse.
Denn China steht womöglich vor einer gewaltigen Schuldenexplosion. Mitschuld daran ist das gewaltige Stimuluspaket aus dem Jahr 2008, umgerechnet 440 Milliarden Euro, mit dem das Land sich vor den Folgen der aus den USA herüberschwappenden Finanzkrise schützen wollte. Das Problem: Lediglich 133 Milliarden kamen aus dem Staatshaushalt. Der Rest sollte von den Banken, Staatsbetrieben und Privatleuten kommen. “Nicht nur Metropolen wie Shanghai und Peking, sondern auch andere Millionenstädte sowie tausende kleinerer Ortschaften stehen bei den staatlichen Banken tief in der Kreide.”
Auf chinesischer Seite schreibt unterdessen das offizielle Blatt China Daily: “China kann weder Europas Retter noch das Allheilmittel für alle seine Krankheiten sein, aber es wird tun, was es kann und eine freundschaftliche Hand reichen. Freundschaft ist aber keine Einbahnstraße. China hat bereits große Summen in europäische Anleihen investiert und hätte gerne einige Garantien dafür, dass diese auch sicher sind.”