“Die Operation Ungureanu” hat begonnen, titelt Adevărul. Am 7. Februar trat der junge [43 Jahre] Geheimdienstchef Mihai Răzvan Ungureanu sein Amt als Ministerpräsident an. Der ehemalige Professor für Geschichte und Philosophie am Centre for Jewish and Hebrew Studies in Oxford und Ex-Außenminister gilt als ein Vertrauter von Staatspräsident Traian Băsescu. “Eine vorhersehbare Wahl des Präsidenten, mit der vorgezogene Neuwahlen wohl vermieden werden”, erklärt die Tageszeitung. Doch [Ungureanus] politischer Horizont steht auf Alarmstufe rot”, führt das Blatt fort, “denn er wird die Bevölkerung nicht beruhigen und die Krise beenden können.”
Krise, die am 30. Januar ein neues Level erreicht hat, als die Oppositionsparteien, nach drei Wochen des Protests auf der Straße gegen die Sparpolitik, den parlamentarischen Streik erklärten. “Es ist nicht akzeptabel, dass Rumänien einmal mehr von einem Mann regiert werden soll, der zuvor den Geheimdienst leitete, sagte der Tageszeitung Jurnalul naţionalder Vorsitzende der oppositionellen Nationalliberalen Partei (PNL) Crin Antonescu.
Wie ein Großteil der rumänischen Presse notiertdie Tageszeitung, dass die Wahl des Staatspräsidenten im Grunde nichts ändert: “Alles beim Alten”. Unterdessen, so berichtet Jurnalul, demonstrieren die Menschen einmal mehr auf dem Platz der Universität mit der Parole: “Băsescu sei nicht traurig, die Securitate regiert”.