Angesichts der verschwindend niedrigen Beteiligung an der Europawahl schreibt Gareth Harding im WSJ Europe, die EU habe zwar Institutionen geschaffen, nicht aber "eine Wählerschaft oder einen Demos". Ein Graben trenne Brüssel von der großen Mehrheit der Europäer, die die Politik aus dem einzig nationalen Blickwinkel betrachteten.
Low Cost-Fluggesellschaften führten währenddessen dazu, dass "die Europäer wie nie zuvor ihren Kontinent bereisen". Der Integrationsprozess auf dem Kontinent schulde Ryanair-Chef Michael O’Leary mindestens ebensoviel wie den Gründungsvätern der Gemeinschaft. Ein weiteres Anzeichen dafür, dass "ein Europa der Völker langsam wachse" sei der Erfolg der Champions League. "Wenn Sport europeanisiert werden kann", folgert Harding, "dann gibt es keinen Einwand, warum es mit der Politik nicht genauso funktionieren könnte. Alles, was uns noch fehlt, ist die politische Entsprechung von Zinedine Zidane".