Die griechischen Behörden haben die Operation Zeus Xenios getauft. (Der griechische Gott Zeus ist unter anderem als Beschützer der Reisenden bekannt.) Ta Nea bezeichnet die Offensive als „hartes Vorgehen“ gegen „illegale Einwanderer“. Am 4. August kamen 4.500 Polizisten zum Einsatz: Im Stadtzentrum von Athen und im an der Grenze zur Türkei liegenden Evros – einem der wichtigsten Grenzübergänge für illegale Einwanderer, die nach Europa einreisen wollen. „Von 4.900 Immigranten wurden die Personalien überprüft, 1.130 in ein Haftzentrum eingeliefert“, berichtet die Tageszeitung und hebt das Ziel der Operation hervor, die wiederholt werden könnte: „Illegale Einwanderer [sollen] abgefangen und die meisten von ihnen organisiert zurückgeführt werden.“
Nach Schätzungen des Ministeriums für Bürgerschutz sollen 5.000 von ihnen bis Dezember in Auffanglagern unterkommen. [...] Dem Ministerium geht es vor allem darum, den illegal Zugereisten unmissverständlich klar zu machen, dass sie nicht willkommen sind und nicht zurückkehren sollen. [...] Die Bevölkerung reagiert unterschiedlich: Einige sind der Meinung, dass zu spät gehandelt wurde und das Stadtzentrum von Athen bereits zu einer Art Ghetto geworden ist. Andere fordern eine wahrhaftige Migrationspolitik statt blitzschneller Razzien, deren Effekte nur von kurzer Dauer sind.
Eine erste Charter-Abschiebung nach Pakistan wurde bereits organisiert. Finanziert wird die Aktion aus Mitteln des EU-Rückkehrfonds. Ferner kündigte die Regierung Griechenlands an, die Zahl der Grenzposten in Evros zu verdreifachen, zumal ein Ansturm syrischer Flüchtlinge befürchtet wird.