Die EU führt einen Krieg gegen den Müll und droht allen, denen es nicht gelingt, bis Ende 2010 ihre Abfälle effizient einzusammeln, zu entsorgen und zu verwerten, mit schweren Strafen. Nach Angaben der Tageszeitung Dziennik Gazeta Prawna ist Polen einer der wenigen Mitgliedsstaaten, die noch nicht einmal damit angefangen haben, die nötigen Bestimmungen einzuführen. Zwischen 2011 und 2020 sollen die EU-Länder ihre Abfallerzeugung beträchtlich reduzieren sowie ihr Recyclingniveau erhöhen. "Die Nachzügler werden Strafgeldern von bis zu 200.000 Euro pro Tag ausgesetzt sein", warnt die Warschauer Zeitung. Rund 120 Millionen Tonnen Müll landen jedes Jahr in den städtischen Deponien der EU-Mitgliedsstaaten, was etwa der Hälfte der gesamten Abfallerzeugung entspricht. Die andere Hälfte wird verwertet, beispielsweise in Verbrennungsanlagen. Manche Länder produzieren auf diese Weise Strom. In Polen löst jedoch alleine schon der Begriff "Verbrennungsanlage" bei den Gemeinden lautstarken Protest aus. In den letzten Jahren sollten mit Unterstützung der EU mehrere Verbrennungsanlagen in Polen gebaut werden. Es kam jedoch keine von ihnen zustande, denn die Anwohner brachten den Plänen, aus Angst vor Umweltverschmutzung und schädlichen Gasemissionen, heftigen Widerstand entgegen.
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