Dodik bietet den Kosovo-Serben Asyl

Veröffentlicht am 7 Januar 2013 um 13:46

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„Ich schlage den Kosovo-Serben vor, sich in der RS [Republika Srpska] niederzulassen“: Milorad Dodiks Angebot ließ bei Blic sogar die Weihnachtsbotschaft des serbischen Patriarchen Irinej – die meisten Orthodoxen feiern das Fest am 7. Januar – in den Hintergrund treten.

In einem Interview mit der serbischen Tageszeitung schlägt der Präsident der serbischen Entität von Bosnien schlicht und einfach die Teilung des Kosovo vor. Der starke Mann der Republika Srpska mischt sich direkt in Serbiens Politik hinsichtlich seiner ehemaligen Provinz ein und erklärt, „Serbien und der Kosovo müssen ein für allemal ihre Gebiete begrenzen, denn allem Anschein nach können Serben und Albaner nicht zusammen leben“.

Dodik schlägt also vor, dass der Norden des Kosovo, in dem der Großteil der serbischen Minderheit lebt, an Serbien angegliedert wird. Weiter bietet er den Serben, die südlich des Flusses Ibar leben und nicht nach Serbien umgesiedelt werden können, an, sich in der serbischen Einheit von Bosnien niederzulassen und verspricht ihnen „Grundstücke sowie Hilfe beim Bau von Häusern und Höfen“.

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Der serbisch-bosnische Präsident behauptet schließlich, seiner Meinung nach werde die EU im Endeffekt von Serbien verlangen, die Unabhängigkeit des Kosovo anzuerkennen, wenn es der EU beitreten will. Zugleich kritisiert er die Tatsache, dass sie „den Status des Beitrittskandidaten verliehen hat, ohne ein Datum für die Verhandlungen festzusetzen“, und meint: „Europa wird Serbien nicht haben wollen, solange keine endgültige Lösung für den Kosovo gefunden wird."

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