„Die Europäer können sich endlich freuen“, schreibt Kolumnist Philip Stephens in der Financial Times. Die Ernennung zweier pro-europäischer Politiker durch US-Präsident Barack Obama – John Kerry im Auswärtigen Amt und Chuck Hagel im Verteidigungsministerium – bietet Europa die Chance, den Kontakt zu seinem wichtigsten Handelspartner wieder zu vertiefen. Das „Weiße Haus will das lange auf Eis gelegte Vorhaben eines transatlantischen Freihandelsraums wieder aufleben lassen“, schreibt Stephens, doch Washington ist beunruhigt über die europafeindliche Haltung Großbritanniens.
Die USA finden, Cameron sei verrückt, ein Referendum in Betracht zu ziehen, das Großbritannien von Europa abspalten könnte. Eine sichere Folge eines „Brexits“ wäre die Schwächung von Großbritanniens Stimme in Washington. Cameron ist nun darüber informiert, dass Großbritannien außerhalb der EU auf sich alleine gestellt wäre.
Die Zeitung fügt hinzu, dass die EU und die USA durch ihren gemeinsamen diplomatischen Druck auf den Iran ihre Bindungen weiter verstärken und „sich von der einengenden Introversion der Eurokrise befreien“ könnten. Es gibt jedoch nichts umsonst:
Das Bündnis wieder aufzuarbeiten, das hat seinen Preis – aber den hat ja alles lohnenswerte. Die Europäer können nicht erwarten, ernst genommen zu werden, wenn sie ihre schwachen Verteidigungsbudgets weiter hinunterschrauben.
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