„Güterzug nach Europa erblickt das Tageslicht“, kündigt I Kathimerini an. Am Donnerstag wurde eine 17 Kilometer lange Bahnstrecke eingeweiht, die den Hafen von Piräus mit der Logistik-Plattform von Thriasio bei Athen verbindet. Die neue Verbindung dürfte den Gütertransport ins restliche Mitteleuropa und nach Südosteuropa erleichtern.
Sehnlich erwartet wurde die Einrichtung dieser Bahnstrecke von der chinesischen Firma Cosco, die den Hafen seit 2010 betreibt und ihre Tätigkeit auszuweiten sucht. Die Tageszeitung schreibt:
Somit waren alle Bedingungen erfüllt, um am [1. März] das Abkommen zwischen Cosco und Hewlett Packard zu unterzeichnen. HP wird seine Produkte von Piräus aus an den europäischen Markt versenden.
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Weiter berichtet Kathimerini, eine Delegation der Troika sei am Einweihungstag in Athen eingetroffen. Unter anderem anhand dieses Abkommens werde Ministerpräsident Antonis Samaras ihr erläutern können, dass die Reformen Fortschritte machen – insbesondere das Privatisierungsprogramm. Seit Anfang der Woche traf sich seine Koalitionsregierung wiederholt zu Gesprächen mit großen Unternehmen wie Philip Morris oder mit Banken, um die Zielsetzungen zu erfüllen, die dem Land von seinen Gläubigern auferlegt wurden: Privatisierung von Wasser-, Strom- und Bahngesellschaften, mehreren Flughäfen, Pferderennbahnen usw.
Le Monde stellt zudem fest, dass die multinationalen Konzerne wieder in Athen vertreten sind. Das ist zum Beispiel der Fall für Unilever, den niederländisch-britischen Riesen in der Herstellung von Verbrauchsgütern.
Die Firma hat beschlossen, die Produktion von 110 Konsumgütern, die bisher aus Mittel- oder Osteuropa importiert wurden, nach Griechenland zu verlegen. Sie sollen von griechischen Partnerunternehmen unter Lizenz hergestellt werden.
Die Regierung, so erläutert die französische Tageszeitung —
... baut darauf, dass die Investitionen in Griechenland durch die Privatisierungen beschleunigt werden. Das betrifft insbesondere das Sportwettunternehmen Opap und die Gasgesellschaft Depa, an welcher Russland interessiert ist.
Le Monde bleibt jedoch vorsichtig, was diesen „schüchternen und nach wie vor sehr anfälligen Aufschwung“ betrifft.
Innenpolitisch gelingt es der Regierung immer noch nicht, Steuern einzutreiben und effizient gegen Steuerhinterziehung vorzugehen. [...] In außenpolitischer Hinsicht droht die italienische Ungewissheit, auch Auswirkungen auf Griechenland zu zeigen.