Am 7. März wurde Silvio Berlusconi zu einem Jahr Haft verurteilt, weil er in einer seiner Zeitungen vertrauliche Informationen zur versuchten Übernahme der Bank BNL im Jahr 2005 veröffentlicht hatte. Diese wollte die Versicherungsgesellschaft Unipol übernehmen, die der demokratischen Partei Partito Democratico (PD) nahesteht.
Allerdings wird Italiens früherer Regierungschef aller Wahrscheinlichkeit nach nicht hinter Gittern landen, weil die Verjährungsfrist im September ausläuft. Demnach nutzte er die Gelegenheit insbesondere dazu, erneut anzuprangern, dass die Richter ihn „verfolgen“ und schwor, „knallhart zu reagieren“.
Dabei ist dieser Prozess nur eines von vielen Verfahren, in die der konservative Spitzenpolitiker verstrickt ist. So wird Berlusconi aufgrund einer angeblichen Bindehautentzündung nicht an seiner für den 8. März geplanten Anhörung erscheinen können, die im Rahmen der Verhandlungen um die Prostitution Minderjähriger stattfinden sollte. Dieser Prozess wurde als „Ruby“-Skandal bekannt – nach dem Namen der vermeintlichen jugendlichen Prostituierten.