Am 6. Mai 2012 hat François Hollande die französische Präsidentschaftswahl gewonnen. Genau ein Jahr später ist der Beliebtheitsgrad des Sozialisten laut Umfragen an einem Tiefpunkt angekommen: Nur 24 Prozent der Befragten halten noch zu ihrem Präsidenten. In der Geschichte der Fünften Republik ist dies eine Premiere. Nie zuvor ist ein Präsident nach nur einem Jahr auf ein so niedriges Ergebnis abgerutscht.
Am 5. Mai rief Frankreichs Linkspartei in Paris zu einer Demonstration auf, an der sich zwischen 30.000 und 180.000 Personen beteiligten. Damit wollte die Partei, die Hollandes Kandidatur eigentlich unterstützt hatte, vor allem die Regierung an den Pranger stellen. Das von Jean-Marc Ayrault angeführte und aus Sozialisten und Grünen bestehende Kabinett habe ihrer Meinung nach „versagt“.