Marcel Reich-Ranicki, der deutsche „Literaturpapst“, ist am 18. September im Alter von 93 Jahren in Frankfurt verstorben, berichtet Die Welt Kompakt.
Er wurde 1920 im polnischen Wloclawek in einer jüdischen Familie geboren, überlebte den Holocaust und ließ sich 1958 endgültig in Deutschland nieder, wo er zu einem der größten Literaturkritiker wurde. Seine Fernsehsendung „Das literarische Quartett“ war sehr erfolgreich, denn er nahm kein Blatt vor den Mund und ließ seiner polemischen Ader freien Lauf. Die Welt schreibt:
Marcel Reich-Ranicki war das Gesicht der deutschen Literatur und ein großer Entertainer [...] Dass ein Überlebender des Warschauer Gettos zum deutschen Literaturkritiker Nummer eins wurde, ist eine der glücklichsten Fügungen der Nachkriegsgeschichte.
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