„Die EU-Kommission verstärkt den seit Wochen lauter werdenden Chor der Kritiker deutscher Exportstärke“, stellt Die Welt fest, nachdem Brüssel gestern eine Untersuchung des deutschen Exportüberschusses ankündigte. Für die Tageszeitung ist die Kritik der Kommission „gefährlich, [...] nicht nur aus ökonomischen, sondern aus politischen Gründen“:
Die Kleinen und Zarten unter Europas Nationalökonomien sollen also auch etwas abbekommen von der Nachfrage in der Welt [findet die Kommission]. Die Deutschen sollen sich zu diesem Zweck mäßigen. Diese Forderung bedeutet einmal, es nicht so ernst zu nehmen mit der Konsolidierung. Zweitens bedeutet sie: Die Deutschen sollen etwa für Lohnsteigerungen sorgen, damit die Nachfrage nach portugiesischen Schuhen und griechischem Wein wächst. Nebenbei schwächt Deutschland damit seine internationale Konkurrenzfähigkeit. Diese Botschaft ist falsch – an Deutschlands Adresse ebenso wie an die der Krisenländer, und es gibt kaum einen ungünstigeren Zeitpunkt als heute, sie zu erheben.