Die Istanbuler Finanzbrigade hat am 17. Dezember bei einer Razzia im Rahmen von Korruptionsermittlungen drei Söhne von amtierenden Ministern, einen Bürgermeister aus den Reihen der AKP, der Partei von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan, sowie prominente, der AKP nahestehende Geschäftsleute festgenommen. Mehr als 50 Personen seien in Polizeigewahrsam, berichtet Hürriyet.
Ihnen wird in drei verschiedenen Affären, in welchen die Istanbuler Staatsanwaltschaft seit einigen Monaten ermittelt, die Zahlung oder Annahme von Schmiergeldern, sowie Betrug und Geldwäsche vorgeworfen. „Die Ermittler hatten die Verdächtigen seit Monaten sowohl physisch wie auch elektronisch überwachen lassen“, erklärt das Blatt und fügt hinzu, dass die „Ermittlungen unter strengster Geheimhaltung“ gestanden hätten. Kommentatoren stellen in der Affäre eine Verbindung zum Machtkampf her, der derzeit zwischen der Regierung und dem mächtigen Clan des Predigers Fetullah Gülen tobe.
Fünf ranghohe Beamte der Istanbuler Polizei, darunter der Chef der Finanzbrigade, seien noch am selben Tag des Amts enthoben und ersetzt worden, fügt Hürriyet hinzu.