"Kroes greift die Energieriesen an", ist die Schlagzeile der niederländischen [Trouw](http://www.trouw.nl/krantenarchief/2009/07/09/2811042/Kroes_pakt_energiereuzen_aan.html). Der Kommissarin für Wettbewerb Neelie Kroes zufolge nehmen die Energieunternehmen Eon (deutsch) und GDF-Suez (französisch) "einen privilegierten Platz ein und haben die Verbraucher ausgenutzt." Deswegen hat sie ihnen ein Bußgeld von 553 Millionen Euro auferlegt. Dies ist die höchste Geldstrafe, die der Energiesektor je zahlen musste. Ihre Preisabsprache stammt aus dem Jahre 1975, als sich die beiden Unternehmen nach dem Bau einer Ferngasleitung aus Russland dazu verpflichteten, auf dem jeweils anderen Markt kein Gas zu verkaufen.
Damals stellte das Abkommen kein Problem dar, weil der Energiemarkt in öffentlicher Hand lag. Allerdings wurde es bis 2005 nach der Öffnung des deutschen und französischen Gasmarktes aufrecht erhalten. Sogar die europäische Direktive für eine völlige Liberalisierung des Gasmarktes im Jahre 2000 wurde von den beiden Unternehmen ignoriert, so dass sie die Preise auf gewünschtem Niveau halten konnten. Die Kommissarin erklärt, dass die "Verbraucher Gas zu teuer bezahlt und die Unternehmen exzessive Gewinne erzielt und die Konkurrenz behindert haben." Der Betrag des Bußgeldes scheint hoch, doch Eon und GDF-Suez "werden keine Probleme haben, ihn zu bezahlen", bemerkt die Zeitung und erinnert daran, dass beide Unternehmen im ersten Trimester ein Bruttoergebnis von jeweils 3,1 und 5,3 Milliarden Euro ausgewiesen haben.