"Flashball, Waffe für Übergriffe", titelt [Libération](http://www.liberation.fr/societe/0101579723-le-flash-ball-dans-le-viseur) eine Woche nach einem Vorfall in der Pariser Vorstadt Montreuil. Am 8. Juli verlor der Regisseur Joachim Gatti ein Auge, nachdem er einen Flashball-Schuss eines Polizisten abbekommen hatte, während er gegen die Zwangsräumung eines besetzten Hauses demonstrierte. Die linksliberale Tageszeitung geißelt "die polizeiliche Gewalt" in einer "friedlichen Demonstration", wie Bürgermeisterin Dominique Voynet es ausdrückte.
"Joachim Gatti ist mindestens das siebte Opfer, das wegen dieser Ausrüstung seine Sehkraft einbüßt", empört sich Libération. "Der Gebrauch von Flashball und Taser müssen strenger reglementiert werden, und die Polizeibeamte […] besser ausgebildet". Die Waffe ist eigentlich ausschließlich zur Selbstverteidigung bestimmt. Auf Gesicht oder Kopf zielen ist streng verboten. Laut des Soziologen Fabien Jobard "ist die Brutalität oft ein Zeichen für eine Polizei, die ihr Terrain immer weniger unter Kontrolle hat".