Sechs Monate vor Beginn der spanischen EU-Ratspräsidentschaft im Januar 2010 interessieren sich die Spanier und ihre Parteien recht wenig für eines der großen aktuellen Themen: die EU-Erweiterung. In El País bedauert Albert Branchadell, Professor an der Autonomen Universität von Barcelona, dass das Thema in der Kampagne vor der Europawahl "kaum diskutiert" wurde.
Der Wissenschaftler urteilt, dass die regierenden Sozialisten sich zu reserviert zeigten, dass die konservative Opposition "mit ihrer Gegnerschaft eines Türkei-Beitritts auf die Linie der europäischen Ultrakonservativen einschwenken", und dass die Nationalisten "mit einem geheuchelten Europaotpimismus auf Stimmenfang seien".