Roms Bürgermeister ist nicht gerade für multikulturelle Sensibilität bekannt. Bei einem offiziellen Besuch in New York bewies Gianni Alemanno nun, dass er nur darauf erpicht ist, Ausländer für seine Sache zu gewinnen. Nach der obligatorischen Anfrage an den amtierenden Bürgermeister und Wirtschaftsmagnaten Michael Bloomberg reichte sich Italiens postfaschistischer erster Bürger nun mit New Yorks ehemaligem Stadtoberhaupt aus den Zeiten des 11. September und Vater der "zero tolerance" die Hände.
Rudolph Giualiani leitet nun ein Beratungsunternehmen für Kommunalpolitik. Auf dem Programm der Gespräche stand unter anderem ein Freiwilligen-Polizeikorps. Alemanno sieht hierin eine Alternative zu den Lega Nord-inspirierten italienischen "Runden", die für ihn zu sehr "den Geschmack von Selbstjustiz" haben. Die Wiederbelebung verlassener Stadtgebiete und Parks war ein weiteres Thema. Ein Sprecher von Giuliani Partners sagte, er sehe hier den Keim für eine langfristige Zusammenarbeit. La Stampa warnt allerdings die Römer davor, zu früh zu feiern und erinnert an Giulianis Bauchlandungen außerhalb des Big Apple. "Als er New York regierte, sah man in ihm eine Art Orakel für Sicherheitsfragen. Als Mexiko City ihm jedoch mit einem 4,3 Milliarden Dollar-Budget winkte, da besuchte er die Stadt nur ein einziges Mal und seine Empfehlungen halfen keineswegs die Verbrechenszahlen zu senken", bemerkt das Blatt aus Turin. "Nicht alles", so der Schluss, "ist exportierbar".