Die größte dänische Werft Lindøværftet ist nach Angaben des Finanzblattes Børsen Opfer der Konkurrenz der chinesischen und südkoreanischen Werften geworden und muss schließen. Die in Odense gelegene "Lindø" beschäftigt derzeit 2500 Personen. Zählt man alle Zulieferer dazu, sind bis zu 8000 Arbeitsplätze bedroht. Die Nachricht trifft das Land wie ein Schock, denn die 1917 gegründete Werft gehört in vielerlei Hinsicht zum Volkserbe. Erstens hat sie kontinuierlich zur Erneuerung der Fabrikationsstandards von Schiffen beigetragen; beispielsweise produzierte sie das weltgrößte Containerschiff, die Emma Mærsk. Zweitens verkörpert die "Lindø" in gewisser Weise das "Imperium" A. P. Møller-Mærsk, das Besitzer der Werft und das größte Unternehmen des Landes ist. Dessen Inhaber ist Arnold Mærsk Mc-Kinney Møller. Dieser wiederum ist dem Magazin Forbes zufolge Dänemarks zweitreichster Mann und mit 96 Jahren eine National-Ikone. In Dänemark gehört er zu den wenigen Leuten, die man siezt. Die "Lindø" wird ihre Tätigkeit nach Verwirklichung der derzeitigen Verträge einstellen, so die Børsen. Dies wird voraussichtlich Februar 2012 der Fall sein.
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