„Polizei verhört Brooks, während Murdoch das Heft in die Hand nimmt“, titelt die Times, nachdem ihr Eigentümer, der in den USA ansässige Pressezar Rupert Murdoch, nach London gejettet ist, um seinen Koloss News Corp zu retten. Der Medienkonzern ist infolge eines Abhörskandals, der zur Schließung seiner 168 Jahre alten, verkaufsstarken Zeitung News of the World führte, ins Wanken geraten. Nachdem sich herausstellte, dass die sonntags erscheinende Boulevardzeitung von 2000 bis 2003, unter der Leitung von Chefredakteurin Rebekah Brooks, die Telefonleitungen von Familien ermordeter Kinder und in Afghanistan getöteter Soldaten angezapft hatte, veröffentlichte News of the World am Sonntag 10. Juli eine letzte Ausgabe. Brooks soll nun von der Polizei verhört werden, während noch weiteres enthüllt wird. So soll etwa Andy Coulson, ehemaliger Kommunikationsdirektor des Premierministers, zwischen 2003 und 2007, als er selbst Chefredakteur der Zeitung war, Zahlungen an Polizeibeamte für Informationen zu Artikeln genehmigt haben. Murdochs Ankunft in London zeigt, dass er sehr daran interessiert ist, den Ruf der News Corp zu säubern – kommen doch auch Fragen zu ihrer umstrittenen Übernahme von BSkyB, Großbritanniens größtem öffentlichen Satelliten-TV-Anbieter, auf.
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