Heute öffneten sich die Türen der italienischen Schulen, unter anderen auch für 700.000 Jungen und Mädchen ausländischer Abstammung. Ein Rekord, der den demografischen Wandelwiderspiegelt, heißt es in La Repubblica. Trotz der Bemühungen, die Realität des Multikulturalismus zu negieren, ist die Integration an der Basis langsam im Gange, berichtet die Tageszeitung. "Ich bin Muslim, aber ich möchte gerne beim christlichen Religionsunterricht mitmachen", meint ein singhalesisches Kind. "Ich glaube, das ist ein anderes Mittel, um die Italiener besser zu verstehen."
Solche Bestreben sind verlorene Liebesmühe für die Gräfin Isabella Bossi Fedrigotti beim Corriere della Sera, die der Meinung ist, die steigenden Ausländerzahlen "bedrohten" die Qualität der Ausbildung. Sie nennt dazu einen Fall in Rom, bei welchem die italienischen Eltern aufgrund der hohen Immigration ihre Kinder von einer Schule nahmen, die nun einen 97-prozentigen Anteil von nichtitalienischen Schülern aufweist. "Wir können es ihnen nicht vorwerfen", seufzt die Contessa. "Wenn so viele Schüler kaum italienisch sprechen, geht der Unterricht nur langsam voran. Die einzige Lösung ist ein Quotensystem." Eine Lösung, über die auch Erziehungsministerin Maria Stella Gelmini nachgrübelt.